WordPress-Optimierung – Umleitungen unter der Motorhaube

… oder „WordPress-Klink – Teil 2“:

Suchmaschinen werden sensibler – und eigentlich ist das auch gut so. Im Internet und auch bei der WordPress-Optimierung ist mehr denn je Qualitätsarbeit gefragt.

Vor gar nicht all zu langer Zeit hieß es noch „Content is King„, dicht gefolgt von der Gewährleistung einer optimalen Vernetzung im Internet. Das gilt natürlich nach wie vor, von „wüster Produktion“ sei jedoch abgeraten, denn es mehren sich dieser Tage die Fälle, in denen „unsaubere Programmierung“ den Anlass für Störfälle gibt. Die Herausforderung für Webdesigner, Suchmaschinen- und WordPress-Optimierer scheint mehr denn je in der Gewährleistung eines sauberen Codes zu liegen – ziemlich aufwendig aber glücklicherweise mein Spezialgebiet. 😉

Im Dezember mehrten sich die Störfälle, bei denen permanente Umleitungen, allen voran Trackback-Links Anlass zur Besorgnis gaben. Wie sich in meiner WordPress-Website-Klinik herausstellte, liefert das Blog-System WordPress, mit welchem auch die Website von fob marketing gebaut wurde, nicht nur für Trackback-Links, sondern auch für viele andere, teils automatisierte Domain-Umleitungen, die unbemerkt im Hintergrund ablaufen, einen falschen Error-Code (302). Error 302 signalisiert der Suchmaschine, dass eine Seite vorübergehend verzogen ist. Eindeutig das falsche Signal, vor allem dann, wenn es massenweise in Erscheinung tritt!

Trackback-Links kann man bei der WordPress-Optimierung auf verschiedene Weise unschädlich machen, durch „Nofollow-Abschwächung“, durch „robots.txt-Ausschluss“, durch Error-Code-Korrektur oder auch durch simple Entfernung der störenden Links. Was aber kann man tun, um fehlerhafte Weiterleitungen zu verhindern, von denen man normalerweise gar nichts mitbekommt?

Wer WordPress-Artikel löscht, seine Permalinks verändert, seine Tag-URLs ändert, … muss davon ausgehen, dass ein Teil der alten Verlinkungen nicht etwa auf Error-404-Seiten landet (falls eingerichtet), sondern unbemerkt mit Error-302-Signal (sofern nicht dediziert und selektiv mit 301 umgeleitet) auf ein mehr oder weniger zufälliges Ziel umgeleitet wird. Nicht auf allen Webservern lässt sich das Problem direkt im „Core Code“ von WordPress beheben. So landet man relativ schnell und ahnungslos im Spam-Filter empfindlicher Suchmaschinen.

Schuld an der Misere ist die WordPress-Funktion wp_redirect (und auch wp_safe_redirect) in der Datei /wp-includes/pluggable.php, bei WordPress 2.7 in Zeile 822ff. zu finden. Sowohl WordPress eigene Funktionen als auch verschiedene WordPress-Plugins nutzen diese Funktion um das 302-Chaos beliebig zu vervielfältigen.

Was tun, wenn der eigene Server Sicherheitspatches nutzt, die 302-Änderungen im WordPress Core ignorieren?

Man überlege sich ein Konzept aus .htaccess und robots.txt -Auschlüssen und -Umleitungen und übergebe die Feinjustierung einem nützlichen WordPress-Plugin namens Redirection. Dieses WordPress-Plugin habe ich in jüngster Zeit lieb gewonnen, weil es (Angaben des Plugin-Autors zu Folge leider erst ab WordPress 2.7) einen wesentlichen Beitrag dazu leisten kann, auch „automatische WordPress-Umleitungen“ zumindest auf Error-Code-Basis zu kontrollieren. Nicht nur Error-Codes lassen sich managen, auch zur Double-Content-Kontrolle ist das Plugin sehr gut geeignet, da es über ein Monitoring für konfigurierte WordPress-Umleitungen verfügt. Man kann die Umleitung verhindern, dediziert Error-Codes festlegen, alte Schreibweisen auf neue umleiten (zum Beispiel Großschreibung gegen Kleinschreibung ersetzen), Regex-Befehle nutzen, WordPress-Umleitungen direkt umschreiben… und schließlich in der Google-Suche dabei zusehen, wie der eigene WordPress-Blog sich vom Schaden erholt.

Sollte jemand unsicher sein, welche Umleitungen für die WordPress-Optimierung geeignet sind, sei ihm der vorangegangene Artikel zur Website-Klinik emfohlen (zu dem es hiermit doch noch einen Folgeartikel gibt) – und ggf. auch der Besuch eines Google-Artikels zum Thema „Umleitung für Dummies“ bzw. „Unser Date mit Googlebot, Teil II: HTTP-Statuscodes und der If-Modified-Since-Header“.

Ich wünsche Euch und Ihnen allen „Happy Blogging und Blog heilende Zauberkräfte“ – auch und vor allem für das Jahr 2009! 😉

2 Kommentare zu “WordPress-Optimierung – Umleitungen unter der Motorhaube”

  1. anne

    hi, vielen dank für den hinweis, ich hab nur noch nicht verstanden, wie ich damit nun wordpress hindern kann, eine willkürliche artikelübersicht zu zeigen, wenn eine nicht existierende url eingegeben wird..? hast du da einen tipp? falls ja, besten dank im voraus..

  2.   fob

    Hallo Anne, eine willkürliche Artikelübersicht? Ist damit die Weiterleitung auf eine Tag-Liste, eine Kategorie oder ein Suchergebnis gemeint? WordPress versucht bei nicht gefundenen Artikeln auf möglichst ähnliche Seiten umzuleiten. Dies gelingt leider nicht immer… Man müsste die tatsächlich auftretenden Umleitungen tracken (soweit möglich) und dediziert abfangen (auf Error 404 oder selbst definierte Seite umleiten). Falls fehlerhafte Verlinkungen auf der eigenen Seite Ursache der Umleitung sind, lassen sich diese mit Tools wie XENU`s Link Sleut zügig feststellen und anschließend beseitigen.


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