WordPress-Kosmetik und nofollow

WordPress-Updates sind ein guter Zeitpunkt zur Funktionsüberprüfung:

  • Welche Seiten brauchen keinen PageRank (mehr)?
  • Welche WordPress-Funktionen sind veraltet und erneuerungsbedürftig?
  • ( How to: Wie neutralisiert man Post-Feed-Links? )

Bisher habe ich mich dagegen gestreubt, Unterseiten der eigenen Homepage durch Verwendung des Nofollow-Tags abzuwerten. Nach anfänglicher Hysterie um das „Verschenken von PageRank auf der eigenen Website“ haben ja sehr viele Leute schon vor langer Zeit zu aus meiner Sicht teilweise sehr radikalen und übertrieben Maßnahmen gegriffen. Nofollow hier, nofollow da – und schon wird überhaupt kein PageRank mehr auf der eigenen Website umverteilt. 😉

Der dezente Einsatz von nofollow scheint mir jedoch heute praktikabel zu sein. Und so entschied ich mich gestern dazu, vor allem Trackback- und RSS-Feed-Links auf den Hauptseiten von fob-marketing.de mit dem Nofollow-Tag zu neutralisieren.

An den meisten Stellen ist die Neutralisierung sehr einfach, da sich rel=“nofollow“ direkt im Template einbauen lässt. Auf der Suche nach einem Weg, für RSS-Feeds meiner Blog-Beiträge ein rel=“nofollow“ zu vergeben, stieß ich auf eine veraltete WordPress-Funktion, die, wie ich mit ungläubigen Blicken feststellte, auch im aktuellen deutschen Original-Theme (Kubrick) noch nicht korrigiert worden ist. Nicht tragisch, weil die Funktion ja abgefangen wird – aber eventuell ärgerlich, weil Ressourcen fressend. Mein Theme war ansonsten bereits clean. Wer das Kubrick Theme oder ein davon abgeleitetes WordPress Theme verwendet, sollte sich die Deprecated Functions vorsichtshalber einmal genauer ansehen. Ein Web-Werkzeug sollte man aktuell halten und pflegen…

Meine Nofollow-Feed-Aktualisierungssuche führte mich zunächst in das Archiv wp-includes, zur Datei deprecated.php. Dort finden sich zahlreiche veraltete WordPress-Funktionen, die man bei Weiterverwendung eines alten Themes mit neuer WordPress-Version durchprüfen und ggf. im Theme aktualisieren sollte.

In der deprecated.php findet sich auch die veraltete Funktion „comments_rss_link()„, welche in aktuellen WordPress-Versionen durch „post_comments_feed_link()“ zu ersetzen ist.

Im fob marketing Theme und auch im aktuellen deutschen Kubrick-Theme ist die Funktion an zwei Stellen der Templates zu ersetzen – in der attachment.php sowie in der single.php. Gesagt, getan…

Möchte man, wie ich, noch seine RSS-Feed-Links mit nofollow versehen, besucht man am besten gleich wieder das Verzeichnis wp-includes und öffnet dort eine Datei mit Namen link-template.php.

In Zeile 314 (WordPress 2.7: Zeile 433) der „link-template.php“ stößt man auf die WordPress-Funktion:

function post_comments_feed_link( $link_text = '', $post_id = '', $feed = '' ) {
$url = get_post_comments_feed_link($post_id, $feed);
if ( empty($link_text) )
$link_text = __('Comments Feed');

echo "<a href='$url' rel='nofollow'>$link_text</a>";
}

Wie man sieht, habe ich in der letzten Zeile ein rel=’nofollow‘ eingefügt. Ich nehme an, die Auswirkungen werden marginal sein, die Mission ist aber erfüllt. Alle übrigen Nofollows können direkt im Template eingefügt werden.

Alternativ bietet sich die Änderung des Linkaufrufs in der Datei single.php des Templates an:

<?php post_comments_feed_link('RSS 2.0'); Feed ?>
wird in diesem Fall zu:
<a href="<?php echo get_post_comments_feed_link() ?>" rel="nofollow">RSS 2.0 Feed</a>

So bleiben Änderungen bei künftigen WordPress-Updates erhalten.

11 Kommentare zu “WordPress-Kosmetik und nofollow”

  1. Sebastian

    Hey Oli,

    da siehste mal wieder manchmal solltest auch auf mich hören 😉 Weil manche Seiten ja ehr unwichtig sind und man seinen Trust auf die wichtigen Unterseiten verteilen sollte. 🙂

    mfg

    Sebastian

  2.   fob

    Guten Morgen.

    Hast Du dazu etwas gesagt? Geschrieben? Die Sache an sich ist ja eigentlich ein uralter Hut:

    Es gibt einen großen Suppentopf und man muss sich überlegen, wer alles von der Suppe etwas abbekommen soll. Wenn die Suppe nicht für alle reicht, müssen leider ein paar Leute verhungern. Unter den übrigen Leuten gibt es gierige Hungermäuler und und solche, die schon mit wenig Suppe zufrieden sind. Aber auch solche, die dazu bereit sind, von ihrer Suppe noch etwas an andere abzugeben, die scheinbar zu kurz gekommen sind.

    Diese Suppen-Umverteilung ist Aufgabe des Strategen. Ganz egal, ob er sich nun Online-Marketing-Experte, Webdesigner oder SEO nennt.

    Und wie steht es um die Reserve für Besucher? Will man seine Gäste beim Suppe schlürfen zuschauen und verhungern lassen?

    Wie die Suppe verteilt wird, ist von Projekt zu Projekt verschieden. Jedes Projekt erfordert andere Suppenkellen bzw. eine individuelle Vorgehensweise. Es ist etwas Anderes, ob man einen Online-Shop optimiert oder einen Blog. Außerdem können sich „unterwegs“ die Spielregeln ändern… Erschwerend kommt nämlich leider hinzu, dass Google für viele Seiten von sich aus keinen PageRank mehr anzeigt, so dass man den kompletten Inhalt seiner Suppenschüssel möglicherweise gar nicht (mehr) sehen kann. Bei WordPress erhalten zum Beispiel die Blog-Kategorien oftmals keinen Toolbar-PageRank mehr. Ebenso die Sitemaps, etc.. Sicher, dass sie nicht trotzdem noch ein bisschen Suppe brauchen, um die Verteilung der Suppe zu erleichtern und für „Ausgleich“ zu sorgen, bei denen, die zu kurz gekommen sind?

    PageRank verteilt man nicht mit übertriebenem Nofollow-Einsatz, sondern mit gewissenhafter Planung und Aufteilung der Homepage (und/oder von extern). Dies ist in Blogs meist nicht so wichtig, bei kommerziellen Projekten mit Verkaufsabsichten aber schon. Matt Cutts neutralisiert in seinem Blog zum Beispiel gar nichts. Der Mann hat so viel PageRank, dass er ihm vermutlich ganz egal ist. Dort ranken sogar die Blog-Kategorien noch. Besucher müssen allerdings verhungern… 😉

    Auf fob-marketing.de neutralisiere ich nun die Seiten, die früher noch einen dicken PageRank hatten, heute aber automatisch auf Feed-Reader weitergeleitet werden. Daneben die Trackback-Links, auf denen sowieso ein 301er Redirect zur Hauptseite gesetzt ist. Störquellen kann man ja mal beseitigen, wenn man ohnehin dabei ist, Templates zu aktualisieren. Mit Content-Neutralisierung wäre ich aber nach wie vor sehr vorsichtig… Nicht der PageRank ist wichtig, sondern gelegentlich das Ranking. 😉

  3. Kampfsport Hannover

    Das Suppenbeispiel ist recht einleuchtend.

  4. Luka

    Die Überlegung zum nofollow finde ich sehr sinnvoll. Wer mit WordPress arbeitet sollte mit Sicherheit darüber nachdenken.

  5. beis

    interessanter beitrag, werd ich gleich mal ausprobieren

  6. Aufschnürer

    Vielen Dank für diesen interessanten Beitrag. Ich bin erst kürzlich selbst zum ersten mal mit NoFollow in Kontakt gekommen, als ich bemerkte, dass mein Blog (ungewollt) externe Links mit dem NoFollow-Attribut kennzeichnet. Die RSS-Feed-Links zu nofollowen finde ich eine gute Idee. Danke für den Tipp.

  7.   fob

    Ist ja nur eine Kleinigkeit. Aber aber eine relativ gut versteckte. 😉

  8. Strategien zum Backlinkaufbau | TAMECO Entertainment Blog

    […] So kann man z. B. Templates für WordPress veröffentlichen, Kommentare mit Links in Nicht-”nofollow“-Blogs posten oder sich mittels Sponsoring Backlinks besorgen – die Liste ist endlos. Hier […]

  9. […] Im September auf Nofollow gesetzte Trackback-URLs, werden ebenso wie Permalink-Feeds mit aktuellem Datum indiziert und als fehlerhaft (Error 404) […]

  10. Michael

    Beim nächsten Update ist wieder alles futsch, weil man es vergessen hat, so wie hier. 😀

  11.   fob

    Danke! 😉

    Die bessere Alternative ist wohl die Änderung des RSS-Link-Aufrufs im Template. Trage ich gleich nach…


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