Als Radierung bezeichnete man einst ein grafisches Tiefdruckverfahren der künstlerischen Druckgrafik.
Wie mir ein Jurist kürzlich erklärte, hat das Wort Radierung etwa seit Einführung von Web 2.0 eine gänzlich andere Bedeutung bekommen. Die neue Bezeichnung des Wortes Radierung hat etwas mit Aberglaube zu tun:
„Verbindest Du mit einem bestimmten Namen einen negativen Beigeschmack, so sorge dafür, dass dieser Name nirgendwo auf Deiner Homepage Erwähnung findet, auch nicht auf einer von Dir verlinkten Seite, z. B. durch Links in Kommentaren“, sprach der Jurist. Philosophen würden vielleicht sagen: „Jedes Wort hat eine Schwingung und kommt früher oder später auf Dich zurück.“
Aus der Sicht eines Suchmaschinenoptimierers halte ich die neue Definition der Radierung eigentlich für eine gute Idee. Wenn solche Namen nirgendwo mehr erwähnt oder gar verlinkt werden, sterben sie natürlich von alleine aus, „dem Aberglauben zu Liebe“. Machen sie sich im Web genügend Feinde, könnte es sogar noch schneller gehen. Verlieren sie z. B. auf einen Schlag genügend Backlinks, geht`s nicht mehr nur ab in den E-Mail-Spam-Filter, sondern auch ab in den Google-Trust-Filter. So wäre ein Name wohl ziemlich schnell ausradiert.
Das versteht man also unter einer Radierumg mit Web 2.0.
Ganz witzig, wenn künftig auch Presseverteiler „an Radierung denken“ würden. 😉