Es wurde heute angeregt, dem Medium „Blog“ einen neuen Namen zu geben.
Ich halte das nicht für zweckmäßig und will auch sagen warum:
Für mich ist das Wort Blog ein feststehender Begriff.
Wenn ich tagesaktuelle Informationen suche, finde ich diese in RSS-Feeds oder in speziellen Blog-Suchmaschinen. Herkömmliche Suchmaschinen brauchen einfach zu lang, um neue Internetseiten und Inhalte zu indizieren. Bis es soweit ist, sind Blog-Inhalte oft bereits veraltet. Wenn Zeitungen ein Thema aufgreifen, ist es über die Blogs möglicherweise schon drei Mal um die Welt gegangen, von vielen Leuten aufgenommen und kontrovers diskutiert worden. Andersherum kann die Zeitung mich natürlich auch inspirieren, ein Thema über Blogs zu recherchieren. Haben die Blogger das Thema schon aufgenommen? Was schreiben sie darüber?
Durch Blogs werden nackte Informationen mit einer Fülle von Gedanken angereichert.
Sie bekommen einen Mehrwert!
Das Wort „Blog“ ist ein international feststehender Begriff. Genau so bekannt, wie das Wort „Homepage“ oder „Online-Shop“. Alles Begriffe, mit denen man überall in der Welt etwas anfangen kann. Weil es meist unsinnig ist, Systeme neu zu erfinden, orientieren sich heute viele Menschen an feststehenden Begriffen. Wer einen Online-Shop bauen möchte, sucht sich ein Online-Shop-System, wer einen Blog braucht, ein Blog-System, um es den eigenen Bedürfnissen anzupassen und zu nutzen.
O.k., es gibt auch „kastrierte Blogs“. Das sind solche Blogs, in denen man nicht diskutieren kann. Sie bieten entweder keine Möglichkeit den eigenen Blog-Beitrag mittels „Trackback“ einzusenden oder keine Möglichkeit, spontan zu kommentieren. Sie behindern die natürliche Vernetzung durch den übermäßigen Einsatz von „nofollow“ oder erfordern einen umständlichen Registrierungsprozess bevor man „mitmachen“ kann. Manche Blogs leiden sogar an allen vier „Blog-Krankheiten“ gleichzeitig. Man sollte Sie dann eigentlich nicht mehr Blog nennen, sondern direkt als „normale Homepage mit Content Management System“ bezeichnen.
Der Werbeblogger regte heute an, das Wort Blog neu zu erfinden und zum Beispiel durch ein Wort, wie eJournal zu ersetzen. Ich frage mich nun: „Warum?“
Im Gegensatz zum Werbeblogger glaube ich schon, dass der normale Internetnutzer mittlerweile zwischen Magazin, Homepage, Forum, Galerie, Blog und Gästebuch ganz gut unterscheiden kann. Das Wort „Blog“ gibt mir als Blog-Betreiber die Möglichkeit, aus meinem Blog zu machen, was ich will. Dem Leser gibt der Blog die Möglichkeit zur Interaktion. Das unterscheidet den Blog von einer herkömmlichen Homepage. Ist doch einfach zu unterscheiden. Oder?
Einen Blog als Blog zu benennen macht auch dann Sinn, wenn man in Suchmaschinen wie Google und Yahoo mit seinem Blog gefunden werden möchte. Wer einen Blog sucht, um sich über ein bestimmtes Thema zu informieren, sucht oft sehr gezielt nach einem Marketing-Blog, einem SEO-Blog oder einem Kaffee-Blog. Doof, wenn man einen solchen Blog betreibt und nicht gefunden wird.
Den „fob marketing Blog“ würde ich zum Beispiel nicht als „Magazin“ bezeichnen wollen. Auch nicht als „Zeitung“ oder als „normale Homepage“. Der Blog gibt mir die Möglichkeit, mit meinen Lesern Gedanken auszutauschen, die ich im Laufe eines Tages hatte. Er gibt mir die Möglichkeit, Neuigkeiten zu verarbeiten, sie zu teilen, zu diskutieren und bekannt zu machen.
Einen Blog kann man auf viele unterschiedliche Arten nutzen. Als privaten Blog, als Business Blog, mit oder ohne kommerziellen Hintergrund…
Nein. Das Wörtchen Blog hat für mich eine Bedeutung.
Wie ich zu meinem Blog gekommen bin?
Mich haben Blogs schon lange fasziniert. Ich habe mal hier gelesen, mal da gelesen – und einige Blog-Beiträge anderer spontan kommentiert. Dabei habe ich oft auch meine Internetadresse hinterlassen. Wohl wissend um die „Macht der Links“ wurde es mir als Suchmaschinenoptimierer aber bald peinlich, keine Möglichkeit zu haben, Links „zurück zu geben“. Außerdem habe ich mich manches Mal darüber geärgert, den jeweiligen Beitrag nicht im eigenen Blog schreiben zu können, wie es all jene machten, deren Kommentare als „Trackback“ erschienen. Keine Frage, ich brauchte einen Blog für fob-marketing.de, also habe ich mir ein Blog-System umgebaut und kann jedem, der selbst noch keinen Blog betreibt, nur wärmstens empfehlen, es auch einmal zu versuchen.
Ein Blog ist ein Blog ist ein Blog… Was es bedeutet, einen eigenen Blog zu besitzen, merkt man dann, wenn man ihn hat und nutzt. 😉