Marketing 1 : Kinder haften für ihre Eltern. 😉
Sofern die Eltern nicht dazu bereit sind, sich fortlaufend mit Märkten, Marketing und vielen anderen wissenschaftlichen Disziplinen zu beschäftigen, könnten die Aktivitäten ihrer Sprösslinge vielleicht schon bald dazu führen, dass sich das Sprüchlein „Eltern haften für ihre Kinder“ zum Gegenteil wandelt. Vielleicht schon dann, wenn die Superkids ihre ersten Internet- und Online-Marketing-Lektionen erhalten haben?
Kommentare zur ersten Marketing-Lektion finden sich bereits auf yigg.de
Und hier ist meine Meinung:
Wer im zarten Kindesalter von 3 Jahren bereits die ersten Marketing-Lektionen erhält, wird sich wohl bald schon ein bisschen selbst verwirklichen wollen, anstatt sich Jahrzehnte lang auf Schulbänken zu langweilen – im Zweifel dann im Namen seiner Eltern, um von der übersprungenen Jugend und „lästigen“ (gesetzlichen) Altersbeschränkungen nicht ausgebremst zu werden?
Wenn Bio, Mathe und Marketing schon mit dem Breichen eingetrichtert werden, stellt das sicher nicht nur eine Herausforderung für Psychologen dar, sondern auch eine für zukünftige Lehrer und Professoren. Wie aktuell und spannend werden Marketing- und sonstige Vorlesungen wohl noch gestaltet werden können, wenn kleine „Alleswisser“ erst in Massen „an den Start strömen“? 😉
Wieviel Entfaltungspielraum zur sportlichen, musikalischen oder sonstigen kulturellen Entwicklung kann einem „Förder-Kid“ wohl noch geboten werden? Wer achtet auf die Entwicklung der Sozialkompetenz?
Meine persönliche Meinung zur Kindeserziehung?
Förderung ist gut, Leben lassen ist besser! Sicher ist es nicht einfach, ein ausgewogenes Mittel zu finden. Bevor man den Kindern aber allen möglichen langweiligen Kram eintrichtert, der Morgen vielleicht schon wieder veraltet ist, sollte man meiner Meinung nach lieber auf individuelle Interessen, Stärken und Schwächen achten. Denn echte Eliten können sich nur dort entwickeln, wo Talente vorhanden sind und wo sie sich wohl fühlen. Talente wiederum findet man kaum in angestaubten Büchern… – wohl auch nicht in computeranimierter Form.
Die Karriere meines („kleinen“) Bruders startete zum Beispiel nicht mit Marketing-Vorlesungen. Stattdessen las ich ihm vor seiner Einschulung aus Mickey Mouse und Donald Duck -Heftchen vor. Die „Marketing-Geschichten“ lieferte das Kinderprogramm im Fernsehen, ein bisschen Werbe-Know-how die dazwischen eingeblendete TV-Werbung. Na gut. In der heutigen Zeit, das gebe ich zu, hätte er noch ein paar Computer-Lektionen mit auf den Weg bekommen. Wie sich herausstellte, kam er (nicht nur) damit aber sehr gut alleine klar. 😉
Vor der Einschulung lesen zu können, hat die Schule so manches Mal schon langweilig genug erscheinen lassen. „Elite-Schulen“ jedoch halte ich auch heute noch eher zum Netzwerkeln für geeignet als zur Herausbildung persönlicher Elite-Kompetenzen. Darüber könnte man sich sicherlich streiten. Doch die Superkids haben ihre Netzwerke bis zur Einschulung vielleicht schon lange über Internet Communities aufgebaut – und was kommt dann? 😉