Wow, via Augsblog habe ich gerade einen spannenden Blog mit dem Spezialthema Medienkonvergenz entdeckt.
Wer sich zum Beispiel fragt, was eigentlich aus dem altehrwürdigen Tribune-Verlag (Chicago Tribune, Los Angeles Times, …) geworden ist, wer etwas über Online-Videos und deren Geschäftsmodelle erfahren möchte, wer wissen möchte, wie es Steve Jobs (Apple) gelungen ist, EMI zur Aufgabe des Kopierschutzes für online gekaufte Songs zu überreden, wer etwas über Tony Blairs YouTube-Channel erfahren will oder nachschlagen möchte, welches Medium sich gegen vergleichbare Alternativen durchgesetzt hat… sollte einfach mal auf konvergenz.kaywa.com vorbeischauen.
Misstrauisch stehe ich prinzipiell solchen Web-2.0-Studien gegenüber, die versuchen, Fragen wie diese zu beantworten:
1. Wer nutzt eigentlich Web 2.0?
2. Wie steht es um die Leser?
3. Wieso verschwinden die Leute so schnell wieder aus den Blogs?
Meine persönlichen Einschätzungen dazu:
Zu 1. [ Wer nutzt die neuen Medien, wie Blogs / Web 2.0? ]
Sehr viele Leute können zwischen „normalen“ WebSites und „Web-2.0-Angeboten“ (z.B. Blogs) gar nicht unterscheiden. Man sollte sie vielleicht erst einmal fragen, ob sie Begriffe, wie Homepage, Forum, Blog, Wiki, Web 2.0 usw. überhaupt schon einmal gehört haben und ob sie diese auch beschreiben könnten, bevor man sie fragt, ob sie Web-2.0-Angebote nutzen.
Zu 2. [ Leser von Web-2.0-Angeboten ]
a) Viele Blogs werden gar nicht besucht, um Inhalte zu lesen, weil die Blogs über RSS-Feeds ausgelesen werden. Mittels „RSS Reader“ kann sich heute jeder seine eigene „Favoriten-Zeitung“ zusammenstellen. Wer nun überwiegend RSS-Leser hat, wird oft nur dann physisch besucht, wenn jemand einen Kommentar hinterlassen oder ein bestimmtes Angebot nutzen möchte.
b) Viele Besucher, die über Suchmaschinen auf ein Web-2.0-Angebot stoßen, merken vermutlich gar nicht, dass es sich um ein solches Angebot handelt. Was werden sie wohl antworten, wenn man sie fragt, ob sie Web-2.0-Seiten kennen oder nutzen?
Zu 3. [ Aufenthaltsdauer und Seitenaufrufe ]
Besucher eines Web-2.0-Angebots schauen sich oft nur die aktuellsten Einträge an. In einem Blog werden diese Einträge meist auf der Startseite zusammengestellt. Da auf diese Weise niemand dazu genötigt wird, zu suchen und zu blättern, bleiben weitere Seitenaufrufe oftmals aus. So erklärt sich die relativ geringe Zahl der Page Impressions – zumindest bei solchen Blogs, die Ihre Artikel auf der Startseite nicht verkürzen, um den Gepflogenheiten der RSS-Leser entgegen zu kommen.
Wie heißt es so schön: „Traue keiner Statistik, die Du nicht selbst gefälscht hast.“