Bis dato waren sich Suchmaschinenoptimierer wohl weltweit darüber einig, dass die Eintwicklung einer Flash-Website mit ziemlicher Garantie in einem Suchmaschinenfiasko endet. Wer auf seiner Homepage Flash verwenden möchte, sollte sehr genau wissen, was er tut – wo der Einsatz von Flash einen sinnvollen Mehrwert bietet und wo man Flash-Videos unbedingt vermeiden sollte, damit das Internet-Projekt auch eine Chance hat, Besucher zu erhalten.
Gestern stolperte ich u. a. bei Golem über eine Meldung, dass Adobe die Durchsuchbarkeit von Rich-Media-Inhalten verbessern möchte. Aus diesem Grund wurden den Suchmaschinenanbietern Google und Yahoo Flash-Player-Technologien zur Verfügung gestellt, die für eine bessere Indizierung von Inhalten aus dem Flash-Dateiformat (SWF) sorgen sollen. Google soll bereits damit begonnen haben, in den Suchergebnissen (Serps) auf Flash-Inhalte zu verweisen.
„Nutzer erhalten bessere Suchergebnisse, weil eine Menge Informationen in SWF-Dateien stecken, die nun voll indiziert werden“, erklärte Justin Everett-Church, Senior Product Manager bei Adobe für den Flash Player.
Verbesserte Flash-Indizierung versus verbesserte Suchmaschinenoptimierung:
Ich persönlich halte diese Entwicklung für äußerst problematisch, weil Flash-Dateien tatsächlich eine Menge Informationen enthalten können, so dass die Verwendung von Flash bei vollständiger Inhaltsindizierung eigentlich noch wesentlich komplizierter wird als zuvor:
Suchmaschinenoptimierung bedeutet, für relevante Inhalte Sorge zu tragen und diese vernünftig zu vernetzen. Wer sich in der Vergangenheit darauf verlassen hat, dass die Beigabe von Flash-Inhalten (zum Beispiel Werbe-Videos) für seine suchmaschinenoptimierte Homepage unschädlich ist, da Flash-Dateien bis dato nahezu unsichtbar waren und weitgehend neutral bewertet wurden, könnte nun eines Besseren belehrt werden und ziemlich ins Schwimmen geraten, sollte sich herausstellen, dass die Beigabe eines Videos zur Abwertung der ehemals stabilen Rankings führt. Darüber hinaus halte ich es für nahezu ausgeschlossen, dass ein Flash-Link mit gleicher Zuverlässigkeit wirken kann, wie eine direkte Verlinkung.
Mein persönliches Fazit: „Ganz nett für einhundertprozentige Flasher, die zuvor kaum eine Aussicht auf Suchmaschinenerfolge hatten, aber eher schlecht für Suchmaschinenoptimierer, die ihr Werk durch den Einsatz von Flash-Dateien lediglich gezielt und professionell veredeln möchten oder dies sogar bereits getan haben.“
Solchen Suchmaschinenoptimierern wird es künftig nicht erspart bleiben, den Flash-Code akribisch zu überprüfen, bevor sie die Flash-Datei freigeben können. Ein Film kann schließlch eine Menge irrelevantes Zeugs enthalten, das in der Regel nur sehr schwierig zu kontrollieren sein dürfte.
Aus den beschriebenen Gründen möchte ich nach wie vor bezweifeln, dass Flash-Dateien suchmaschinentauglich sind, es sei denn, sie werden vom Suchmaschinenoptimierer persönlich entwickelt. 😉
Wollen wir hoffen, dass durch die Flash-Veränderungen nicht all zu viel Chaos entsteht und tatsächlich ein paar schöne Projekte aus dem Dunkel heraus ans Tageslicht befördert werden. Who knows…