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Herzlichen Glückwunsch – nofollow!

Anlässlich des ersten „nofollow-Geburtstags“ zog Jörg Petermann (einfach-persoenlich.de) vor genau einem Jahr die erste „Nofollow-Bilanz“:

Googles nofollow hat heute Geburtstag. Dieser dürfte wesentlich ruhiger begangen werden, als die Geburt. Denn viel gibt es in der Spam-Bekämpfung nicht zu feiern, wie ein Blick auf 1 Jahr nofollow zeigt.

Was bedeutet „nofollow“?

Das Nofollow-Attribut, eine Erweiterung von Verlinkungen mit rel=“nofollow“, wurde von Suchmaschinen als Mittel zur Spam-Bekämpfung eingeführt. „Mach aus Deinen Links einfach „Nofollow-Links“ und das Spam-Problem in Deinen Blogs, Foren und Gästebüchern hat ein Ende!“

Suchmaschinenbetreiber, wie Google, Yahoo und MSN wollten mit der Einführung des Nofollow-Attributs erreichen, dass Besucherkommentare, wie „…buy viagra here…“ keine PageRank-Aufwertung mehr erhalten.

Nofollow sollte verhindern, dass Spam-Kommentare zu verbesserten Rankings der Spammer-Seiten führen. Stattdessen entmündigte das Nofollow-Attribut die Homepagebetreiber und entfachte hitzige Diskussionen zwischen Nofollow-Befürwortern und ausgesprochenen Nofollow-Gegnern.

Für Leute, die das Link-Attribut nofollow nicht verwenden, hat sich inzwischen ein spezieller Web-Katalog etabliert, ein Internetverzeichnis, welches ausschließlich „no nofollow Blogs“ beherrbergt.

Andernorts wurden Experimente veranstaltet, wonach die Verwendung von nofollow sogar schädlich für das eigene Ranking sein könnte.

Mittlerweile gibt es das Nofollow-Attribut 2 Jahre.
Meiner Meinung nach hat es sich nicht bewährt:

Entmündigt durch Nofollow-Links

Jeder WebSite-Betreiber kann normalerweise frei entscheiden, welche Einträge und Kommentare er auf seiner Homepage duldet und welche nicht. Es liegt in seinem Interesse, die Qualität von Einträgen auf seiner Homepage zu kontrollieren. Tut er es nicht, schützt auch „nofollow“ nicht davor, im Suchmaschinenranking abgestraft zu werden. Würde man Spam-Kommentare, wie „… buy viagra hier…“ mit Nofollow-Links einfach auf der Homepage stehen lassen? Wohl kaum.

Robotter-Spam-Einträge können durch „Nofollow-Links“ nicht aufgehalten werden. Besser, man verwendet einen Spamschutz, wie Askimet oder Spam-Karma 2.

Leider sind viele CMS- und Software-Lieferanten, auch WordPress, dazu übergegangen, ihren Kunden eine Software mit „vorinstalliertem Nofollow-Attribut“ zu liefern.

„Mündige“ WordPress-Blog-Betreiber – also solche Blogger, die selbst entscheiden möchten, wer einen Link bekommt und wer nicht – sind somit regelmäßig dazu gezwungen, sich entweder ein No-Nofollow-Plugin, wie follow oder do-follow zu installieren – oder sie müssen den unmündig machenden Code manuell aus ihrem Blog entfernen.

Persönlich finde ich, hätte man anders herum vorgehen sollen. „nofollow“ ist kein „Schutz“, sondern eine Ideotie, die man nur vorsichtig und selten verwenden sollte.

Nofollow in der Praxis

Während man in Artikeln frei entscheiden kann, ob jemand einen echten oder einen Nofollow-Link bekommen soll – dies hängt natürlich davon ab, ob man eine gute Quelle zitiert oder ein schlechtes Beispiel verlinken „muss“ – gestaltet sich die Zulassung von Kommentaren leider etwas schwieriger:

– Standardmäßig wird in diesem Blog natürlich kein Nofollow-Attribut verwendet.
– Als Spam erkannte Kommentare werden komplett gelöscht.

Manchmal wünschte man sich, es gäbe die Möglichkeit, Links mit Nofollow-Attribut in Quarantäne zu stellen oder (nur) zweifelhafte Links mit nofollow zu versehen. Dazu ein Beispiel:

Neulich hatte ich einen Kommentareintrag in meinem Blog, der eigentlich sehr freundlich war und zunächst passend zum Thema schien. Bei Anblick der dahinter liegenden Homepage, stellte ich fest, dass diese a) ein nicht so gerne gesehenes Geschäftsmodell betrieb und b) primär von solchen Seiten verlinkt wurde, die man als „schlechte Gesellschaft“ bezeichnen würde – von einschlägigen Link-Listen, PageRank-(Ranking)-Listen und ähnlichen Spam-Katalogen, die dem eigenen Listing und den verlinkten Seiten eher schaden als nützen können. Ein Nofollow-Tag wäre hier normalerweise zum „Selbstschutz“ angebracht gewesen, denn löschen wollte ich den Kommentar eigentlich nicht.

Weil mir ein „Nofollow-Plugin für spezielle Trackbacks und Kommentare“ noch nicht bekannt ist, bekam die Person also einen echten Link. Ein paar Tage später besuchte diese Person die gleiche Seite – witzigerweise hat Google dieser plötzlich aus unerklärlichen Gründen einen PageRank 4 zugewiesen – und schrieb einen fast gleichlautenden Kommentar, direkt unter den vorherigen Kommentar. Mangels „no nofollow Plugin für Kommentare“ habe ich daraufhin nicht einen, sondern beide Links entfernt, weil es doch sehr danach aussah, als wollte sich da nur jemand etwas PageRank pflücken, statt in Content zu investieren, der sich früher oder später von alleine „ranken“ kann…

Ein anderes Nofollow-Problem habe ich z.Zt. mit Leuten, die meine Quellen zitieren und den Link zum Original mit nofollow tarnen. Das ist so krank, dass ich immer noch überlege, ob ich sie nicht in den Spam-Filter verschieben soll.

Tja, nofollow bringt Probleme, die man vorher wohl nicht hatte, wenngleich es manchmal sozialer wäre, einen Link herabzustufen, anstatt ihn gezwungenermaßen gleich vollständig zu löschen. 😉

Nachtrag:

Warum auch immer, heute war anscheinend „Nofollow-Tag“. Beim Lesen anderer „Nofollow-Beiträge“ fiel mir auf, dass ich noch etwas Wichtiges vergessen habe.

Da gibt es noch die Sache mit dem „„Um solche Blogs mache ich liebend gerne einen Bogen„, die große „Nofollow-Verarschung der W3C (w3.org)“ und irgendwo habe heute noch ein bisschen berechtigte Kritik an der Linkpolitik von Wikipedia gelesen. Hier weiß ich leider nicht mehr wo.

Nachtrag 2:

WordPress-Benutzer können zur Lösung des Problems inzwischen mein Plugin Nofollow Case by Case verwenden und sich bei Blog-Kommentaren nun auch fallweise für Follow- oder Nofollow-Links entscheiden.

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