Das Google Caffeine Update hat uns wohl mehr oder weniger rund 1 Jahr lang beschäftigt. Es begann im Juni 2009 mit heftigen Caffeine-Turbulenzen, Ihnen folgten immer wieder starke Schwankungen und diesbezügliche Ursachenforschungen, gelegentlich sogar komplette Google-Ausfälle. Gestern wurde im offiziellen Google Blog endlich die Fertigstellung von Google Caffeine verkündet, am 08.06.2010.
Mit dem Google Caffeine Update soll der neue Google Index 50 Prozent frischere bzw. aktuellere Ergebnisse anzeigen als früher. Echtzeitergebnisse werden aus allen erdenklichen Quellen entnommen, aus Blogs, Foren, Bildarchiven, Video- oder News-Verteilern, … Die Datenbasis ist mit dem Google Caffeine Update gewaltig gestiegen und wird künftig über die „Echtzeitsuche“, wie viele bereits bemerkt haben, deutlich schneller verändert als zuvor. Der „neue“ Google Index wird nicht mehr mehrlagig befüllt (ein Server nach dem anderen), was in der Vergangenheit zu starken Cache-Problemen und Schwankungen bei Suchmaschinenanfragen führte, sondern kontinuierlich, sozusagen „vernetzt“. Vernetzung ist an dieser Stelle gewiss ein gutes Stichwort, in den vergangenen Jahren aber oft genug erörtert worden. Mit Google Caffeine dürfte die Notwendigkeit der Vernetzung wohl auch den hartgesottendsten „Inselbewohnern“ einleuchten.
Mit dem aktuellen Stand der Dinge bin ich persönlich ganz zufrieden. Mit der Zeit wurde mit Google Caffeine ein relativ ausgewogener Algorythmus gefunden, der die Dinge wieder dort im Index erscheinen lässt, wo sie eigentlich (logisch betrachtet) hingehör(t)en. Durch die Echtzeitsuche wird es sicherlich hier und da auch küftig noch zu (oft temporären) Überraschungen kommen, die sich aktuell aber binnen weniger Tage zu neutralisieren scheinen. Für SEOs ist die Spielweise im vergangenen Jahr auf jeden Fall erheblich „bunter“ geworden, was sich nicht nur im Marketing & SEO Blog leider deutlich auf die Schreibfrequenz auswirkt. Nun ja… 😉
Störend ist nach dem Google Caffeine Update momentan lediglich die Ignoranz von Trennstrichen bei Bindestrich-Schreibweisen. Der Bindestrich kommt im Deutschen häufig vor und wird normalerweise dazu verwendet, lange Wörter im Internet lesbarer zu machen. Viele Keywords werden bei Google jedoch ohne Bindestrich eingegeben. Nicht etwa so: „Bindestrich-Schreibweise“, sondern so: „Bindestrich Schreibweise“ (ohne Bindestrich), was dann natürlich eigentlich so geschrieben werden müsste: „Bindestrichschreibweise“ (ohne Bindestrich). Wer also früher über „Bindestrich Schreibweise“ (dank Bindestrich) viel Traffic bezogen hat, wird aktuell vermutlich nur noch unter „Bindestrichschreibweise“ gefunden. Dies kann mitunter sehr ärgerliche Konsequenzen haben und wird hoffentlich bald wieder geändert, damit das Internet nicht zur Rechtschreibwüste verkommt.