Die EU startet gerade ein Wettbewerbsverfahren gegen Google, heißt es aktuell bei Spiegel Online.
So ganz erschließt sich mir die Wettbewerbsklage allerdings nicht. Wenn ich mir die dazu veröffentlichte Fotostrecke zum Wettbewerbsverfahren, ansehe, scheint Universal Search an den Pranger gestellt worden zu sein. Gerade den Klägern sollte bekannt sein, dass man neben der „alten“ Google-Suche heute auch „diverse neue Google-Kanäle“ optimieren muss, wenn man bei Google erfolgreich bleiben möchte. Und warum sollte die Homepage von Nokia nicht oben stehen, wenn jemand nach Nokia-Produkten sucht? Warum sollte Google keine Suchergebnisse aus Shopping-, News- oder Video-Suche in der eigenen Suchmaschine anzeigen dürfen, wo ebenfalls Seiten und Angebote Dritter gelistet werden, die ebenfalls vom SEO beeinflusst werden können?
Wäre ja schön, wenn die ersten Plätze der Suchmaschinen auch ohne SEO erreichbar wären – aber wie sollen sich Millionen von Internetseiten das gleiche Plätzchen teilen?
Man könnte natürlich auch gleich SEO verbieten, für Suchmaschinen aller Art. Doch einerseits können die wenigsten Marktteilnehmer einschätzen, wo und in welchem Umfang SEO praktiziert wurde und wo SEO versäumt worden ist, andererseits war SEO schon immer eine sinnvolle Maßnahme, um Suchmaschinen im Sinne ihrer Besucher dabei zu helfen, relevante von irrelevanten oder weniger relevanten Ergebnissen zu trennen, um die Rangfolge in der Suchmaschine zu verbessern.
Da manche nur nach Shopping-Produkten suchen, andere nur nach Videos, wieder andere lokal … kann ich die Klage irgendwie nicht nachvollziehen. Soll damit Universal Search verboten werden?