Abmahnung für verbotenen Link
Man sollte Internetseiten, die man gerne Verlinken möchte, vorher sehr genau ansehen. Ich weiß, im Blogger-Alltag ist man mit dem Verlinken schnell bei der Hand – hat man eine passende Ergänzung gefunden, ist der Link quasi schon gesetzt. Aber Vorsicht:
Ich habe heute eine Abmahnung erhalten, die nicht nur für mich zunächst nur sehr schwer nachvollziehbar war. Die Abmahnung bezog sich auf einen Link (#comment-171) zu einer Rechtsanwaltsliste, aus meinem (privaten) „Maulwurfsblog“ heraus. Der Link wurde damals gesetzt, um „Opfern“ einer ganz bestimmten Spam-E-Mail die Möglichkeit zu geben, einen Rechtsanwalt zu finden.
Streitwert: (angeblich) 100.000 Euro … oder einfach „unterschreiben“, für 1.780,20 Euro.
Mich, meine Freunde und Partner, einige Versicherungskonzerne und viele andere interessiert bei dieser Abmahnung jetzt wohl primär die Beantwortung der folgenden Fragen:
1. Kann mein Link überhaupt „verboten“ sein?
2. Kann man für die Links auf von einem selbst verlinkten Seiten und dort verlinkte Inhalte, die einem nicht einmal bekannt sind, überhaupt zur Haftung herangezogen werden?
Internetinhalte sind über zahlreiche Ecken miteinander verknüpft. Im Grunde spielt es keine Rolle, ob ich mit internen oder externen Seiten verbunden bin. Ist der Content lange genug im Netz, so ist er automatisch x-fach-redundant mit anderen Informationen verbunden. Wer nicht selbst verlinkt, wird früher oder später durch Robotter und Suchmaschinen vernetzt.
Sollte man trotzdem für einen thematisch irrelevanten Link zur Mitstörerhaftung herangezogen werden können, z. B., wenn ein Webmaster zu irgendeinem Zeitpunkt seinen Content aktualisiert, so dass sich ein Dritter, welchen man gar nicht kennt, von der fremden WebSite plötzlich gestört fühlt? Eine Klärung dieser Frage interessiert momentan sehr viele Leute. Mal sehen, ob es dazu bald einen Richterspruch gibt.
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Hier geht`s zum Update in meiner Sache, hier zu den „Anfängen“ der Blogger-Rechtsschutzversicherung und hier zu meinem zur Klärung des Link-Problems beauftragten Rechtsanwalt.
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P.S.: Wie sich inzwischen herausstellte, haben offensichtlich noch „einige“ andere Leute eine nahezu identische Abmahnung kassiert und warten nun auf Antworten.
Abmahnung für verbotenen Link
Benutzerinformation und Links:
- Autor: fob (Donnerstag, - 5. April 2007 - 00:59 Uhr)
- Blog-Ablage: Blogs und Blogging, Internet, Rechte u. Patente
- Stichwortsuche /
[…] Für Blogger ist vor allem noch der Hinweis auf eine Bloggerversicherung Interessant. Der ganze Artikel ist unterAbmahnung für verbotenen Link zu erreichen. Ich hoffe dass solche Beiträge durch die Blogs verbreitet werden und dass somit auch andere Blogger gewarnt werden! […]
Bzgl. der Adresse:
Wenn die Abmahnung falsch adressiert ist musst du sie erst garnicht beachten (wenn im Impressum der betroffenen Seite deine privaten Kontaktdaten stehen). Das habe ich glaub ich damals bei meiner Abmahnung (ja, leider..) von meinem Anwalt aufgeschnappt.
Aber du hast ja anscheind schon Rechtshilfe. Ich denke deine Chancen sehen sehr gut aus! 🙂
Grüße
Gabriel
Der eigentliche grund für die beliebtheit von abmahnungen liegt in dem für die anwälte äußerst vorteilhaften kosten-nutzen verhältniss, sonst könnte man sich die abmahnung doch schenken und gleich eine ev beantragen..
aber für einen formbrief ein paar tausend euro abzukassieren läßt man sich halt nicht gern entgehen, oder!
vor allem wenn man das geld später noch zusätzlich zu den ev-gebühren bekommt – da wär man doch schön blöd wenn man gleich mit der ev anfängt, nicht wahr!
Vorsichtshalber distanziere ich mich hier mal von den in Kommentar No. 3 verlinkten, satirisch gemeinten WebSite-Inhalten, Fiktionen und Parodien. Satire ist möglicherweise nicht jedermans Sache und kann leicht missverstanden werden. Dem geneigten Leser empfehle ich daher, zunächst einen Blick in das Impressum der unter „abmahnung“ erreichbaren WebSite zu werfen. Dieser zusätzliche Haftungsausschluss scheint mir in einem Abmahnartikel, wie diesem hier, erforderlich zu sein. Man weiß ja nie… 😉
[…] Auf gut Deutsch, es wurde mal wieder wegen einer Bagatelle eine Abmahnung ausgesprochen. Das ist ausgesprochen bedauerlich, anscheinend kann man hierzulande wegen eines falschen Buchpreises, eines unbedachten Links oder einer dummen Verwechslung schneller abgemahnt werden, als man die Worte Moral und Rechtsempfinden buchstabieren kann. […]
Weia, meine Satire ist wohl leider für dich Wirklichkeit geworden 🙁
Hoffe nur, dass sich das alles wieder geradebiegen lässt…
PS: Noch nachträglich (wenn scheinbar nicht ganz so frohe) frohe Ostern.
Vielen Dank. Ich hoffe, es wird bald (endlich) ein Gesetz geben, das solchem Spuk ein Ende macht. Ist schon etwas schwierig nachzuvollziehen, die Sache. Frohe Ostern. 😉
[…] Exakt diesen Betrag fordert von mir jetzt ein Rechtsanwalt aus Hamburg. Er hat mich als Betreiber von augsblog.de wegen eines Links auf eine Infoseite im Internet abgemahnt. Und nicht nur mich. Abmahnungen mit der gleichen Zielrichtung haben auch Marcel Bartels und einige andere mehr erhalten. Der Streitwert wurde vom Herrn Dr. Anwalt mit 100.000 Euro angesetzt. […]
[…] Die Geschichte mit den linken Abmahnungen geht weiter. Nachdem ich hier vor ein paar Tagen von Olivers Mitstörer-Verhaftung für verbotenen Link berichtet hatte, zieht die Sache jetzt größere Kreise. Auch das Augsblog wurde abgemahnt wegen Linkhaftung. Weiterhin hat es das 123recht.net Forum sowie den Abmahn-König Marcel Bartels erwischt. […]
Linkhaftung und andere Mitstrer…
Anscheinend möchte ein Hamburger Anwalt in die Geschichte des Internets eingehen und das um die Ecke verlinken auf (in seinen Augen) "böse" Seiten unterbinden. Und weil ihm ein Gegner zu wenig scheint, versucht er es gleich mit vier Gegnern gle…
Da wird sich mit Sicherheit nichts ändern.
…
Mich hat es hinsichtlich Linksetzung auf einer meiner Seiten auch erwischt, jedoch hat das nichts mit diesen Anwälten zu tun. Das Problem an der ganzen Sache ist, dass die Strafen dermaßen überzogen sind, dass es dem kleinen Mann das Genick brechen kann. Und das kann einfach nicht sein. Die Seiten sind für jedermann über Suchmaschinen frei zugänglich und da rührt sich nichts, oder wenn nur marginal. Man kann von keinem Webseitenbetreiber erwarten, dass er jede Internetseite, welche er verlinken möchte bis ins kleinste Detail auf Herz und Nieren überprüft. Das ist doch einfach nur krank.
Ich weise hiermit nochmals darauf hin, dass keine meiner Aussagen als „persönlicher Angriff“ auf irgend eine(n) Beteiligte(n) zu sehen ist. Von anderen und auf fremden WebSites genannte „Namen und Firmennamen“ kann und möchte ich für meinen eigenen Fall nicht bestätigen. Die Sache selbst lässt mich vermuten, dass die Abmahnung nicht auf dem Mist der Mandantin des Abmahnanwalts gewachsen ist. Doch wer weiß, ist schon irgendwie pfiffig gemacht. 😉
Ich kann dich gut verstehen, dass du nun versuchst den Schaden zu begrenzen und dich von fremden Kommentaren zu distanzieren… finde es nur abartig, dass man von Abmahnanwälten zu solch einem Verhalten getrieben werden kann 🙁
Ich möchte nur vermeiden, dass meine Einschätzung der Lage falsch interpretiert wird.
[…] Apr 10th, 2007 by xxlkillababe Quelle: augsblog.de Zitat: //–> 1780,20 Euro. Exakt diesen Betrag fordert von mir jetzt ein Rechtsanwalt aus Hamburg. Er hat mich als Betreiber von augsblog.de wegen eines Links auf eine Infoseite im Internet abgemahnt. Und nicht nur mich. Abmahnungen mit der gleichen Zielrichtung haben auch Marcel Bartels und einige andere mehr erhalten. Der Streitwert wurde vom Herrn Dr. Anwalt mit 100.000 Euro angesetzt. […]
[…] Eine Abmahnung ist immer eine haarige Angelegenheit, weil der Abgemahnte zu einer Entscheidung kommen muss, ob er es sich bequem macht und bezahlt oder eine Klage riskiert, deren Ausgang oft ungewiss ist. In vielen Fällen spielt der finanzielle Druck, in welchem sich der Abgemahnte befinden könnte, bei der Entscheidungsfindung eine wesentliche Rolle. Nicht bei mir, so dass ich meine Entscheidung sorgfältig von meinen Rechtsanwälten vorbereiten lassen konnte: […]
[…] FOB Marketing […]
Verlinkung soll unbezahlbar werden…
Und nun zu einer besonders abstrusen Begebenheit. Im Namen des „…“, sind gleich die Blogs Munich Friends, Mein Parteibuch, Augsblog, 123recht und FOB Marketing, abgemahnt worden.
Der Hammer dabei ist aber, der Grund. Sie sollen wegen …
[…] Wir erinnern uns: Kurz vor Ostern erhielten ich und noch einige andere Blogbetreiber, darüber Marcel Bartels vom Parteibuch, Oliver von fob-marketing.de und Christian von cnmuc.de, Post eines Rechtsanwalts aus Hamburg. Der erklärte, wir hätten auf eine Internetseite verlinkt, auf der seine Mandantin, ein Adressbuch-Verlag aus Seevetal, in falschem Licht dargestellt werde. Das dürften wir nicht. Wir müssten die Links entfernen und außerdem eine strafbewehrte Unterlassungserklärung abgeben. […]
[…] unser Linkproblem, diverse Brötchen-, Bockwurst- und Kochbuch-Geschichten und ähnliche Skandale durch die Blogs […]
[…] dass auch computerbetrug.de nicht freiwillig die Brieftasche gezückt hat, nur weil sich mal wieder jemand unverhofft streiten wollte. Wie es aussieht, ist es in diesem Fall sogar gelungen, gleich […]
Es ist ja wirklich krass was da jetzt abgeht. Da muss man sich als Webmaster wirklich überlegen, ob man nicht aus dem Webbusiness aussteigt.
Deshalb ist es so wichtig ein sicheres Impressum zu haben und eine Erklärung in der man ausdrücklich sagt, dass man für Inhalte der verlinkten Seiten keinerlei Haftung übernimmt.
Zum Glück hab ich das in mein Impressum direkt mit hineingenommen, aber auch nur weil ich einen Freund hatte, der sich auskennt und mir den Tip gegeben hat. Das ist das Problem wenn man sich nicht ausgkennt. Und andere verklagen einen dann auch noch. Nur Unwissenheit schützt vor Strafe nicht.